Eine behindertengerechte Wohnung stellt eine besondere Anforderung dar. Je nach Grad der Behinderung sowie persönlicher Präferenzen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits steht bei den meisten die Möglichkeit der Selbstständigkeit im Fokus. Hier ist die Barrierefreiheit unerlässlich. Anderseits ist der Erhalt von Unterstützung und Betreuung förderlich.

Behindertengerechte Wohnung – Möglichkeiten

Es werden zwei Wohnformen unterschieden. Das ambulant betreute Wohnen und das stationäre Wohnen. Oft sind Menschen mit Behinderung, die in ihrer eigenen Wohnung leben auf Unterstützung angewiesen. Betreut werden sie häufig von Familienmitgliedern, Freunden oder einem ambulanten Pflegedienst. Wohngruppen stellen eine weitere Form des behindertengerechten Wohnens dar. Vor allem sind diese für relativ selbstständige Menschen interessant. Hierbei sind alle Räumlichkeiten barrierefrei konzipiert.

Behindertengerechte Wohnung finden

Auf dem deutschen Immobilienmarkt ist die Lage bezüglich behindertengerechter Wohnungen schwierig. Der Bedarf ist hier weit höher als das Angebot. Außerdem ist barrierefreier Wohnraum teuer und Menschen mit physischen Einschränkungen verdienen mehrheitlich unterdurchschnittlich. Gleichzeitig wird der Bedarf an barrierefreien und behindertengerechten Wohnungen weiter ansteigen. Die erste Anlaufstelle für Unterstützung bei der Suche ist die jeweilige Stadtverwaltung. Aber auch Sozialverbände wie die Caritas, Diakonie sowie Arbeiterwohlfahrt und Verbraucherzentralen beraten und vermitteln eine behindertengerechte Wohnung. Ein weiterer regionaler Ansprechpartner ist die örtliche Wohnbaugesellschaft. Um Online die Wohnungssuche zu erleichtern, haben größere Online-Immobilienbörsen Filtereinstellungen. So können nur barrierefreie Wohnungen angezeigt werden.

Behindertengerechte Wohnung – Ausstattung

Barrierefreiheit beginnt nicht erst im barrierefreien Eingangsbereich, sondern schon vor dem Gebäude. Das bedeutet eine Betonrampe oder ein Plattform- bzw. Hublift ermöglicht den Zugang. Innerhalb der Wohnung ist die ausreichende Bewegungsfläche vor und neben wichtigen Einrichtungsgegenständen wichtig. In der Küche stellt ein Backofen auf Augenhöhe eine große Arbeitserleichterung dar. Im Bad sind rutschsichere Böden, Haltegriffe in der Nähe aller Elemente und eine stufenlose Dusche zu berücksichtigen. Im Wohnzimmer sollten vor allem Aufrichthilfen in direkter Nähe von Sesseln, Stühlen und Sofas angeboten werden.

Behindertengerechte Wohnung – Wohnförderung

Weil es für Menschen mit Behinderung nicht immer leicht ist den Alltag selbstständig zu bewältigen, gibt es Eingliederungshilfen.  Dadurch wird ein selbstbestimmtes Leben gefördert und die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht.  Hierfür stehen ihnen finanzielle Wohnhilfen zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Teilhabeleistungen, worunter soziale Wohnraumförderung und Wohnberechtigungsschein fallen
  • Anspruch auf Wohngeld
  • Darlehen für notwendige Baumaßnahmen der Wohnung