Mehrgenerationenhäuser sind die moderne Interpretation der Großfamilie. Menschen aus allen Generationen begegnen sich, verbringen ihre Freizeit miteinander und helfen einander. Unabhängig von Alter oder Herkunft stehen diese Häuser allen Menschen offen. Jede und jeder ist willkommen. Nahezu überall in Deutschland gibt es Mehrgenerationenhäuser. Bundesweit rund 530 Häuser am Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus teilnehmen. Der generationenübergreifende Ansatz gibt den Häusern ihren Namen und ist Alleinstellungsmerkmal. Hierbei helfen Jüngere Älteren und umgekehrt.

Nach dem Budesfamilienministerium sind Mehrgenerationenhäuser „Begegnungsorte, an denen das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Füreinander in der Kommune.“

Leistungen der Mehrgenerationenhäuser

Das Angebot von Mehrgenerationshäusern ist meist sehr umfassend. Dieses beinhaltet unter anderem:

  • einen Mittagstisch
  • eine Betreuungs- und Unterstützungsangebote für Pflegebedürftige
  • Krabbelgruppen für Babys sowie eine Betreuung für Kleinkinder und Hausaufgabenbetreuung für schulpflichtige Kinder

Ziel dieser Häuser ist es, das Leben in der Nachbarschaft nachhaltig und generationenübergreifend zu bereichern.

Vorteile der Mehrgenerationenhäuser

Zu den Vorteilen von Mehrgenerationshäusern zählt die Bewahrung der Unabhängigkeit und Privatsphäre aller Parteien. Zudem können ältere Menschen länger zuhause wohnen bleiben und fühlen sich sicher. Jüngere Bewohner können mit zunehmendem Unterstützungs- oder Pflegebedarf die Pflege für Ältere unter sich aufteilen und organisieren. Zusätzlich können ältere Bewohner zum Beispiel Jüngere bei der Kinderbetreuung entlasten. Des Weiteren ist die Unterbringung für ältere Bewohner kostengünstiger als in einer Einrichtung. Im Falle eines anerkannten Pflegegrades erhalten Bewohner Fördermittel. Zum Beispiel den barrierefreien Umbau des Badezimmers.

Nachteile der Mehrgenerationenhäuser

Neben den genannten Vorteilen der Mehrgenerationenhäuser sollten jedoch auch die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Durch die räumliche Nähe entsteht gleichzeigt mehr Konfliktpotential. Die sogenannte „Sandwich-Generation“ erleidet eine erhöhte Belastung. Gemeint sind Personen, die sich sowohl um die Älteren als auch um die Kinder kümmert. Dabei vernachlässigen sie ihre eigenen Bedürfnisse. Außerdem wird die Inanspruchnahme professioneller ambulanter Pflege häufig zu lange hinausgezögert.

Mehrgenerationenhäuser: Standorte in Deutschland

Egal ob im Dorf, in der Klein- oder Großstadt. Es gibt rund 530 Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland. Nachfolgend finden Sie eine Liste von fünf Häusern in Münster und Umgebung:

  • Mehrgenerationenhaus der Apostelkirchengemeinde in Münster
  • MuM – Mehrgenerationenhaus und Mütterzentrum e.V. in MS-Gievenbeck
  • Mehrgenerationenhaus in Saerbeck
  • AWO Mehrgenerationenhaus Heisenbergweg in Bielefeld
  • Mehrgenerationenhaus in Ibbenbüren