Das Wohnen in einer WG, also in einer Wohngemeinschaft, bringt viele Vorteile mit sich, ist aber auf der anderen Seite auch nicht für jeden das Richtige. Vieles hängt von den Mitbewohnern ab, vor allem wenn man nicht in einer Zweck-WG wohnt, sondern sich für eine WG entschieden hat, in der das Miteinander auch eine Rolle spielt.

Wohnen in einer WG – Wie finde ich ein WG-Zimmer?

Der erste Schritt zum Wohnen in einer WG ist es, ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu finden, die zu einem passt. Erster Anlaufpunkt sind vor allem Seiten wie www.wg-gesucht.de. Beim Anschreiben sollte man den potenziellen Mitbewohnern so wenig Aufwand wie möglich verursachen. Also: direkt vorstellen, auf die Anzeige Bezug nehmen und erläutern, wie man sich das gemeinsame Zusammenleben vorstellt. Kommt dann eine Einladung zur Wohnungsbesichtigung (ggf. auch online), heißt es vor allem man selbst bleiben. Schließlich will man ja rausfinden, ob man wirklich gut mit diesen Leuten zusammenleben kann. Es gibt aber einige Sätze, die man sagen kann, die immer gut ankommen. Dazu gehören z.B. „Ich bin ordentlich, aber nicht pingelig“, „Ich feier eher selten wilde Partys, sie stören mich aber nicht“ oder „Ich bin unkompliziert und entspannt“.

Die Mietkosten beim Wohnen in einer WG

Für das Wohnen in einer WG sind unterschiedliche Arten von Mietverträgen möglich. Eine Möglichkeit ist, dass der Vermieter alle Mitbewohner in den Mietvertrag aufnimmt bzw. jeder seinen eigenen Vertrag kriegt. In der Regel ist es jedoch so, dass es ein oder zwei Hauptmieter gibt, die die Zimmer untervermieten. Ist dies der Fall, sollten im Untermietvertrag folgende Dinge geklärt werden:

  • Die Kautionshöhe

  • Die Kündigungsfristen

  • Die Haftungsausschüsse gerecht weitergeben

  • Die Aufteilung von Anschaffungen und Schäden

  • Nachzahlungen bei Nebenkosten

Ein Hauptmieter kann dann ein Mietkonto einrichten, auf das der monatliche Mietbetrag eingezahlt wird. Dazu sollten sich gewisse Fristen und „Strafen“ überlegt werden, wenn jemand den Betrag nicht rechtzeitig einzahlt (z.B. für alle kochen). Um Haushaltskosten fair aufzuteilen, ist eine WG-Kasse sinnvoll, in die jeder regelmäßig den gleichen Betrag einzahlt. Daraus können dann Gegenstände finanziert werden, die von jedem benutzt werden, wie z.B. Putzmittel oder Toilettenpapier.

Worauf muss ich beim Wohnen in einer WG achten?

Einige Regeln können dabei helfen, ein harmonisches Wohnen in einer WG zu ermöglichen. Ganz wichtig sind vor allem Rücksicht und Verständnis. Partys sollten immer angekündigt werden oder sogar verschoben werden, wenn ein Mitbewohner am nächsten Morgen früh raus muss. Auch auf seinen Energieverbrauch zu achten zeigt nicht nur Rücksicht für die anderen Mitbewohner, sondern auch für den Planeten. Abmachungen und Putzpläne sind stets einzuhalten und vor dem Betreten des Zimmers eines Mitbewohners (oder auch Badezimmers, wenn dieses nicht abschließbar ist) sollte angeklopft werden.

Offenheit und Ehrlichkeit sollten eine große Rolle im WG-Leben spielen. Probleme sind in freundlichem Ton anzusprechen und so aus der Welt zu schaffen. Wobei man sich aber nicht über jede Kleinigkeit aufregen muss. Wenn ein Mitbewohner etwas von der eigenen Milch genommen hat, sollte es z.B. nächstes Mal in Ordnung gehen, einen Schuss Olivenöl von ihm zu nehmen.

Solange man sich also rücksichtsvoll und ehrlich verhält, kann man die Vorteile einer WG ohne Weiteres genießen. Neben dem Geld, das eingespart wird, hat man auch meist immer jemanden, der bei Problemen helfen kann und vielleicht findet man ja sogar einen Freund fürs Leben.